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Hund und Getreide

Liebe Kunden!

Nachdem ich viele Fragen über eine getreidefreie Ernährung bekomme, gibt's dazu jetzt ein paar Fakten und Informationen.

Was ist eigentlich Getreide? Laut Wikipedia handelt es dabei um die meist einjährigen Pflanzen der Familie der Süßgräser, die wegen ihrer Körnerfrüchte kultiviert werden.

Das enthaltene Eiweiß einiger Getreidegattungen (Weizen, Dinkel, Roggen, Gerste, Triticale) wird auch als Kleber oder Gluten bezeichnet. Andere Gattungen sind glutenfrei (Mais, Reis, Hirse und Bambussamen). Doch dazu später.

Getreide enthält viele Nährstoffe in unterschiedlichen Mengen. Kohlenhydrate, Eiweiße, Fette, Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente.

Was macht es also im Hundefutter? Der stammt ja bekanntlich vom Wolf ab, oder?

Mann bedenke aber, dass der Hund im Laufe der Jahre immer weiter domestiziert wurde, und so auch in der Lage ist, stärkehaltige Nahrung zu verdauen.

Ebenso frißt der Wolf bei seiner Beute auch den Magen- und Darminhalt mit, der ja auch aus Pflanzen besteht. Also ist unser Hund kein reiner Fleisch- sondern ein Allesfresser.

Eine pflanzliche Zutat im Hundefutter ist somit kein Füllmittel, sondern hat durchaus seine Daseinsberechtigung.

Nun zum Thema Gluten. Eine Überempfindlichkeit gegen das Getreideeiweiß ist beim Menschen wohl bekannt. Beim Hund handelt es sich aber um eine sehr selten vorkommende Futtermittelüberempfindlichkeit, die v.a. beim Irish Setter vorkommt. Hierbei verändert sich die Dünndarmschleimhaut entzündlich und das Tier leidet unter Durchfall und Gewichtsverlust.

Jedes im Futter enthaltene Protein kann eine Reaktion hervorrufen, wenn eine Allergie bzw. Unverträglichkeit dagegen vorliegt. Es muss nicht immer am Getreide liegen.

Es ist definitiv kein Nachteil, ein getreidefreies Futter zu wählen. Allerdings spricht auch nichts dagegen, ein Hundefutter mit gut verwertbaren Getreidesorten wie beispielsweise Reis oder Mais zu füttern.

Achten Sie also beim Kauf auf hochwertiges und schonend hergestelltes Futter, das auf den Bedarf und v.a. auf das Alter Ihres Hundes abgestimmt ist.

Ich stehe übrigens mit keinem Futtermittelhersteller in engem Kontakt, sondern wollte nur mal etwas Aufklärung für die z.T. völlig überforderten und mit Halbwissen fehlinformierten Hundebesitzer leisten.

Bei weiteren Fragen beraten wir Sie gerne in der Praxis.

Weiterhin guten Appetit,

Dr.Kai Rössler, Tierarzt und Blogger.