Die okkulte dilatative Kardiomyopathie. Ein schwieriges Wort. Doch was steckt dahinter?
Zur Begriffserklärung: okkult = verborgen, dilatativ = ausgedehnt, Kardiomyopathie = so etwas wie Herzmuskelschwäche.
Tritt überwiegend bei mittelgroßen bis großen reinrassigen Hunden auf. Rüden sind dabei häufiger betroffen als Hündinnen.
Diese abgekürzt als DCM bezeichnete Erkrankung ist bei jenen auch die häufigste Ursache für Herzinsuffizienz und plötzlichen Herztod.
Die klinische Phase, also das Erscheinen der ersten Symptome wie Leistungsminderung, Husten oder nächtliche Unruhe, ist vergleichsweise kurz.
Leider beträgt die mittlere Überlebenszeit nach Diagnosestellung in dieser Phase nur noch ca. 5 Monate. Daher richtet sich jetzt logischerweise der Focus auf die Früherkennung.
Welche Rassen sind jetzt genau betroffen? Allen voran der Dobermann, gefolgt vom Boxer, dem Irischen Wolfshund, der Dogge und dem Cocker Spaniel.
Ebenso anfällig sind der Deutsche Schäferhund, der Bernhardiner, der Labrador, der Golden Retriever, der Neufundländer und der Bobtail.
Das mittlere Alter der betroffenen Hunde lag bei 6,5 Jahren. Leider schon in der klinischen Phase.
Das Tückische ist, das die DCM über Jahre hinweg voran schreitet, ohne dass es dem Besitzer auffällt, also unser Hund gesund erscheint.
Deshalb ist es auch die Aufgabe des Tierarztes Risiko-Hunde zu erkennen und frühzeitig mit der Untersuchung zu beginnen. Es wird empfohlen, besagte Rassen oder auch solche bei dennen eine familiäre DCM bekannt ist, ab einem Alter von 3 Jahren zu screenen.
Wie geschieht das und was ist sinnvoll?
Bei einer einfachen klinischen Untersuchung, also z.B. beim Abhören mit dem Stethoskop ist nur in 50% der Fälle ein Herzgeräusch erkennbar. Röntgenaufnahmen und Blutuntersuchungen sind in der Regel unauffällig.
Deshalb gilt der Herzultraschall als Goldstandard zur Diagnose einer DCM. Diese auch als Echokardiographie bezeichnete Methode, ist schonend und ungefährlich für das Tier, und gibt nicht nur Erkentnisse über die Größenverhältnisse sondern v.a. auch auf die Funktionalität des Herzens.
Natürlich können hierbei auch zweifelhafte oder mehrdeutige Befunde erhoben werden. Darum ist es sinnvoll, z.B. eine jährliche Kontrolluntersuchung durchzuführen.
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